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Einfach durchatmen, dann gehts schon wieder.

  • jpfuetzenreuter2
  • 23. Juli
  • 2 Min. Lesezeit

Im Rahmen meiner Therapieplatz Suche vereinbarte ich bei einem Therapeut und zwei Therapeutinnen jeweils einen Termin in deren Sprechstunde. Auf einen solchen Termin hat man sogar ein Recht. Es muss einem in einem zumutbaren Zeitraum ein Termin in einer therapeutischen Sprechstunde angeboten werden. Ob man dann in der Praxis im Anschluss auch eine Therapie beginnen kann, steht auf einem ganz anderen Blatt. Ich wollte aber jede Art der Hilfe annehmen, da ich sie so dringend brauchte.


Nun ist es mit einer Psychotherapeutin etwas anders, als beispielsweise mit einem Orthopäden oder einer Hautärztin. Die sieht man in der Regel recht selten und es ist auch für die Genesung nicht so relevant ob die Chemie zu 100% stimmt oder nicht. Wenn man eine Therapie beginnen möchte, dann sollte man sich mit der Therapeutin auch wohl fühlen. Man sollte das Gefühl haben, verstanden zu werden und offen sprechen zu können. Bei allen Dreien, bei denen ich in der Sprechstunde war, war das absolut gar nicht der Fall.


Die erste Dame schaute die ganze Stunde konsequent an mir vorbei, während ich unter Tränen erzählte wie es mir ging und warum ich zu ihr gekommen sei. Sie wirkte gelangweilt und desinteressiert. Sie notierte hier und da etwas auf einem Zettel. So desinteressiert wie sie auf mich wirkte, befürchte ich, dass sie aufgeschrieben hat, was sie noch einkaufen musste. Sie erklärte mir am Ende dann, dass sie mir leider keinen festen Therapieplatz anbieten könne. Sehr schade, sehr sehr schade.


Die zweite Therapeutin war schon deutlich interessierter und auch wenig gelangweilt, gab mir aber so tolle Ratschläge, wie: „Sie machen sich zu viel Druck. Legen Sie sich einfach mal hin und hören in sich hinein. Atmen sie tief ein und aus und dann geht’s bestimmt schon besser“. Ich muss sie ziemlich fassungslos angeschaut haben. Ich halte viel von Atemübungen, um Spannungen abzubauen und um Stress abzubauen aber seid mir nicht böse, ich denke nicht, dass sich allein durch Atmung eine Depression und eine Essstörung behandeln lassen. So krass kann man gar nicht atmen!


Der Therapeut zu dem ich in die Sprechstunde kam, schien von sich selbst unglaublich überzeugt zu sein. Fast schon überheblich. Seine Praxis war dunkel eingerichtet und wirkte so, als wär die Wahrscheinlichkeit groß, dass sich eine Depression in dem Räumlichkeiten eher verschlechtern als bessern würde. Während ich erzählte warum ich zu ihm gekommen sei, fiel er mir ständig ins Wort und erzählte irgendwelche Geschichten, die mit mir gar nichts zu tun hatten. Zwischendurch versuchte er mich von seinen Kursen zu überzeugen, die er nebenbei leitete. Irgendwas mit Esoterik und Tanz. Da sah ich mich nicht so. Ich war genervt und enttäuscht und beendete den Termin vorzeitig.


Alle Gespräche waren erneut Tiefschläge die mich eher noch weiter runterzogen, als dass sie mir Mut machten. Sollte ich es wirklich schaffen eine Therapeutin zu finden, die mir einen Therapieplatz anbieten konnte, wie groß war dann die Wahrscheinlichkeit, dass es zwischenmenschlich auch passte?


 
 
 

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