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Mach doch mal ne Therapie.

  • jpfuetzenreuter2
  • 21. Juli
  • 2 Min. Lesezeit

"Mach doch mal ne Therapie!". Ja, das ist sicherlich ein guter Rat. Ich setze mich bei Gelegenheit dann mal dran und suche mir einen Therapieplatz. Das sollte ja kein Problem sein, denn schließlich geht es mir auf vielen Ebenen echt schlecht und ich kann nicht nur eine, sondern mindestens mal zwei psychische Erkrankungen vorweisen. Leidensdruck XXL, Chance auf einen Therapieplatz trotzdem leider XXXS.


In den letzten Jahre hat mir meine Familie schon oft nahegelegt mir Hilfe zu holen. Hol dir Hilfe… als würde die Hilfe, wie auch immer die konkret aussehen soll, im Supermarkt im Regal stehen und man müsse sie nur in den Einkaufswagen legen. Und natürlich bezahlen. Bezahlen. Ja, denn das ist so eine Sache beim Thema Psychotherapie. Wenn du wirklich Hilfe in Form einer ambulanten Psychotherapie brauchst, dann bist du am besten sehr vermögend. Denn dann hast du zumindest eine Chance einen Therapeuten oder eine Therapeutin zu finden, die für dich als Selbstzahler noch einen Therapieplatz frei hat. Bist du nicht vermögend, nicht privat versichert, sondern stink normal gesetzlich versichert, dann siehst du dich mit einer Herausforderung konfrontiert, die fast nicht zu meistern ist. Erst recht nicht für eine Person, die kaum Kraft für ihren Alltag aufbringen kann und schon an Dingen verzweifelt, wie den Einkauf zu erledigen. Einen Therapieplatz zu bekommen ist wie ein Sechser im Lotto. Chance 1:140.000.000… ohne Gewähr und so. In den vergangenen Jahren habe ich die Ratschläge meiner Familie unter anderem auch aus diesem Grund immer abgetan. Achwas, ich komm schon klar. Ich brauche keine Hilfe. Läuft doch …. Irgendwie. Und einen Therapieplatz zu suchen ist zeitaufwendig und nervig. Passt schon!


Du brauchst dringend Hilfe! Langsam fing ich an auch selbst daran zu glauben.

 
 
 

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